COACHING
Ansatz und Verständnis
Coaching ist nach meinem Verständnis eine zeitlich befristete Begleitung, die der Klärung aktueller persönlicher Themen und Fragestellungen im beruflichen sowie privaten Bereich dient.
Der Klient/die Klientin hat dabei die Möglichkeit, sich in einem geschützten Rahmen mit der zu klärenden Situation auseinanderzusetzen und persönlich passende Lösungsstrategien zu entwickeln. Der Coach unterstützt dabei den Prozess als Klärungshelfer, zum einen durch das gemeinsame Gespräch, zum anderen durch Interventionstechniken, die die lösungsorientierte Auseinandersetzung mit der Thematik fördern.
Die Gesprächsinhalte sind dabei vertraulich. Die Grundlage der Zusammenarbeit ist die Freiwilligkeit. Der Klient/die Klientin hat im Rahmen des Coaching-Prozesses völlige Entscheidungsfreiheit, kann jederzeit Grenzen setzen, wenn eine Thematik zu tiefgehend erlebt wird und kann den Prozess, wenn gewünscht, auch beenden.
COACHING
Ziele des Coachings
Der Coaching-Prozess bietet die Möglichkeit, sich in einem geschützten, wertschätzenden Rahmen mit herausfordernd, unklar oder schwierig erlebten Situationen oder Rollenkonflikten auseinanderzusetzen und bedürfnis- und werteorientierte Lösungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen.
Herausfordernde Situationen werden dabei als Aufgabe verstanden, die es für den Betroffenen/die Betroffene in persönlich passender Weise zu bewältigen gilt, damit den eigenen Weg zu gehen und eigene Wünsche und Bedürfnisse in die konkrete Lebensplanung zu integrieren.
COACHING
Voraussetzungen für einen gelingenden Coaching-Prozess
Eigenmotivation, Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit sich selbst sowie Reflektions- und Steuerungsfähigkeit sind erforderlich, um ein Coaching-Angebot für sich nutzen zu können. Bei dem Klienten/der Klientin verbleibt die Freiheit, persönlich passende Entscheidungen zu treffen sowie die Verantwortung für deren Umsetzung und die Folgen.
Coaching ist kein Ersatz für eine psychotherapeutische Behandlung. Psychische Erkrankungen und Störungsbilder sowie durch psychotrope Substanzen (z.B. Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenabhängigkeit) bedingte Verhaltensstörungen sind nur im Rahmen eines professionellen fachärztlichen und/oder psychotherapeutischen Settings behandelbar. Gegebenenfalls kann jedoch in Absprache mit den professionellen Behandlern ergänzend ein Coaching zur Klärung begrenzter Fragestellungen hilfreich sein, wobei die Indikation hierzu im Einzelfall zu stellen ist und ein Austausch zwischen Coach und Behandler in dafür notwendigen Umfang erforderlich ist, um mögliche Coaching-Ziele abstimmen zu können und eventuelle gesundheitliche Gefährdungen durch den Coaching-Prozess auszuschließen.
Sogenanntes „Therapeutisches Coaching“ kann zudem neben einer entlastenden Wirkung Ressourcen für die Bewältigung einer Erkrankung aktivieren.
COACHING
Ansatz, Methoden und Ablauf
Ich verfolge in meiner Arbeit einen methodenübergreifenden Ansatz, der sich daran orientiert, was in der individuellen Situation hilfreich erscheint, den Klienten/die Klientin bei der Entwicklung eigener Lösungsansätze zu unterstützen und die Umsetzung der Veränderungswünsche in den Alltag zu fördern. Dabei wird auf Kenntnisse und Erfahrungen aus der tiefenpsychologischen und verhaltenstherapeutischen Ausbildung (Akzeptanz- und Commitmenttherapie), der langjährigen Berufserfahrung im psychiatrischen und psychotherapeutischen Bereich als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie der systemischen Coaching-Ausbildung zurückgegriffen.
Im Coaching-Prozess geht es zunächst darum, die aktuelle Situation in ihrer Komplexität und den unterschiedlichen Wechselwirkungen auf die Lebenswelten des Klienten/der Klientin zu erfassen und anzunehmen, um die Energien auf eine zielgerichtete Auseinandersetzung und die Entwicklung von Lösungsstrategien fokussieren zu können. Die Förderung des Zugangs zu eigenen Wünschen, Werten und Bedürfnissen ist wichtig, um den eigenen Weg im Umgang mit der Situation zu entwickeln und persönlich passende Handlungsfreiheiten zu gewinnen. Diese gilt es im Verlauf eigenverantwortlich unter Berücksichtigung der Folgen und Wechselwirkungen für sich und die Umwelt zu nutzen, die entwickelten Ziele, Lösungsansätze und Handlungsoptionen in den Alltag zu transferieren und in persönlich passender Weise umzusetzen.
Coaching schafft Klarheit in der Kommunikation mit sich und dem sozialen Umfeld. Es ermöglicht Perspektivwechsel und hinterfragt eigene Grenzen. Es fördert Eigeninitiative und Eigenverantwortung und damit die eigenständige Bewältigung von Lebens- und Rollenveränderungen. Der Coaching-Prozess ist zeitlich befristet.
Eine zu Beginn gemeinsam vereinbarte ungefähre Stundenzahl ist als Richtgröße zu verstehen, wobei 3 bis 6 Stunden häufig ausreichen, um eine Fragestellung zu klären. Letztlich kann die Stundenzahl in Abhängigkeit vom Anliegen und von dem Prozessverlauf der persönlichen Ziel- und Strategieklärung variieren. Auf Wunsch kann nachfolgend der konkrete Umsetzungsprozess bedarfsorientiert begleitet werden. Sowohl der Gesamtprozess als auch die einzelnen Coaching-Sitzungen orientieren sich am COACH-Modell (Rauen und Steinhübel, 2000).
Come together: Kontaktherstellung, Klärung der Rahmenbedingungen.
Orientierung: Klärung des Anliegens, der Fragestellung, Erfassung der Situation zur Förderung der Ziel- und lösungsorientierten Zusammenarbeit.
Analyse: Analyse der Situation mit Hilfe der Gesprächsführung und Coaching-spezifischer Interventionstechniken.
Change: Veränderungsphase, Entwicklung persönlich passender, wert- und bedürfnisorientierter Lösungsansätze, Konkretisierung der Handlungsoptionen, Entscheidung für eine Vorgehensweise unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf den Klienten/die Klientin und seine/ihre Umwelt.
Habour: Benennung des konkreten Ziels und des konkreten Vorgehens, Transfer der Arbeitsergebnisse in den Alltag, Standortbestimmung, kritische Betrachtung des stattgehabten Coaching-Prozesses. Eine Evaluation innerhalb des laufenden Coaching-Prozesses wie auch zu seinem Abschluss erfolgt regelmäßig zur Kosten-Nutzen-Abschätzung und Anpassung des Vorgehens an die persönliche Bedarfslage.
COACHING
Persönliche und fachliche Voraussetzungen
Nach Abschluss des Humanmedizinstudiums an der Johannes-Gutenberg Universität Mainz folgte die Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie an den Rheinischen Kliniken Köln. In diesem Zusammenhang erfolgte eine Ausbildung in Tiefenpsychologisch-fundierter Psychotherapie im Erst- und Verhaltenstherapie im Zweitverfahren.
Nach Beendigung der Facharztausbildung ergab sich die Möglichkeit, am Neuaufbau einer psychiatrischen Tagesklinik mit psychotherapeutischem Schwerpunkt, der Fliednerklinik Gevelsberg, mitzuarbeiten, wo ich zuletzt als Oberarzt beschäftigt war. Mit dem Wunsch, eine selbständige Tätigkeit aufzunehmen, wechselte ich 2007 nach Düsseldorf, wo ich seitdem als Ärztlicher Psychotherapeut mit KV-Sitz tätig bin. Dem Bedürfnis nach Weiterentwicklung folgend, absolvierte ich im Jahr 2016 eine systemische Coaching-Ausbildung und erweiterte in diesem Zusammenhang das Praxisangebot um die Bereiche Coaching und Supervision. Im Jahr 2018 absolvierte ich zudem eine Verhaltenstherapeutische Ausbildung in der Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT).
COACHING
Zielgruppen
Das Angebot richtet sich an Menschen, die sich in einem geschützten Rahmen mit einer sie betreffenden Fragestellung auseinandersetzen und persönlich passende Lösungsstrategien, Perspektiven und Ziele entwickeln und umsetzen wollen. Es richtet sich in der Form des Einzel-Coachings an Einzelpersonen, als Gruppen-Coaching an Personen, die in keinem Funktions- oder Systemzusammenhang stehen müssen, aber das Interesse an einer bestimmten Thematik teilen und als Team-Coaching an Personen, die durch entsprechende Zusammenhänge miteinander verbunden sind.
Mögliche Themenbereiche sind:
– Lebens- und Rollenveränderungen durch Veränderungen im beruflichen oder privaten Bereich
– Selbstreflektion
– Persönlichkeits-/Potentialentwicklung
– Gesundheitsfürsorge/Burn-out-/Bore-out-Prophylaxe/Work-Life-Balance
– Konflikte und Beziehungsthemen
Eine Steigerung der persönlichen Lebenszufriedenheit, die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, eine verbesserte Selbstwahrnehmung und ein verbessertes Selbst-wahrgenommen- werden, die Förderung sozialer Kompetenzen im beruflichen und privaten Umfeld, die Optimierung/Verbesserung von Team- und Kooperationsfähigkeit, die Überwindung von Entwicklungsblockaden, die Konkretisierung eigener bedürfnis- und wertgerechter Ziele und deren Umsetzung sowie die eigenständige Bewältigung veränderter Rollen und Lebensbedingungen sind mögliche erreichbare Ziele der gemeinsamen Arbeit.
Gerade in einer Zeit, in der wir mit massiven Veränderungen auf den unterschiedlichsten Ebenen konfrontiert sind, ist es hilfreich, einen verbesserten Zugang zu eigenen Bedürfnissen und Werten zu erhalten, um sich in jedwedem Kontext als handelnder Mensch erleben zu können. Ähnlich eines Kompasses bei einer Wanderung, der uns unabhängig von der Region bei der Orientierung hilft, können unsere Werte und Bedürfnisse Orientierung in einer zunehmend unsicheren und im Umbruch befindlichen Welt bieten.